Über BARF

Was ist BARF?

Was ist BARF?

Die "Biologisch Artgerechte Roh Fütterung" (BARF) steht für eine individuell an die Bedürfnisse Ihres Tieres angepasste Ernährung. BARFen basiert auf der Fütterung von rohem Fleisch von Rind, Huhn, Schaf, Pferd, Ente, Fisch und anderen Tieren nach dem Beutetierprinzip. Für eine ausgewogene Ernährung werden Muskelfleisch, verschiedene Innereien, ggf. Pansen/Blättermagen, Knochen und ggf. Pansen/Blättermagen verfüttert. Ergänzt wird die BARF-Mahlzeit mit Gemüse, Obst sowie Fischöl mit Vitamin E und Seealgenmehl für die Jodversorgung. Die Zusammensetzung orientiert sich dabei am Beutetier. 


Bei dieser Ernährungsform bestimmen Sie was Ihr Tier frisst und können so sicherstellen, dass keine minderwertigen Zutaten, künstliche Vitamine, Geschmacksverstärker oder Fleischmehle, die Gesundheit Ihres Tieres belasten. Dies ist besonders für Tiere mit Unverträglichkeiten oder Allergien sehr vorteilhaft



Vorteile des BARFens

Allergien, Unverträglichkeiten, Darmerkrankungen, Gelenk- und Hauterkrankungen sind bei Hunden und Katzen seit Einführung des industriell hergestellten Tierfutters auf dem Vormarsch. Mit einer artgerechten und gesunden Ernährung können Sie dem aktiv entgegenwirken und bereits vorhandene Krankheiten verbessern. 

 

Weitere Vorteile des BARFens:

  • weniger Körpergeruch
  • ein stärkeres Immunsystem
  • schöneres Fell
  • deutlich weniger Kotabsatz
  • verbesserte Muskulatur, Bänder und Sehnen
  • bessere Zähne
  • weniger Wachstumsprobleme
  • verringertes Risiko einer Magendrehung


Vorteile des BARFens
Ist BARFen kompliziert und teuer?

Ist BARFen kompliziert und teuer?

Nein! BARFen ist nicht schwierig oder kompliziert. Viele Tierhalter sind zunächst überfordert und von der Vielzahl der Informationen zum BARFen erschlagen. Mit einem ausführlichen, verständlichen und maßgeschneiderten BARF-Futterplan ist die artgerechte Fütterung einfach zu handhaben und mit ein bisschen Übung sind die Mahlzeiten schnell erstellt. Es macht sogar Spaß die Portionen anzurichten und diese schmackhaft zu verfeinern.


Die Kosten des BARFens sind mit den Preisen eines mittelpreisigen Trocken- bzw. Nassfutters vergleichbar. Im Preis-Leistungsverhältnis schneidet die Biologisch Artgerechte Roh Fütterung allerdings deutlich besser ab. 

 

zu den BARF-Futterplänen

Muskelfleisch Barf

Muskelfleisch

Muskelfleisch stellt den größten Anteil des Beutetieres dar, daher besteht der tierische Anteil einer typischen BARF-Mahlzeit aus 50 % Muskelfleisch.


Muskelfleisch liefert dem Tier die notwendigen hochwertigen Proteine sowie Mineralien, Fette, Wasser und einige Vitamine. Bei diesem Ernährungskonzept beziehen die Hunde und Katzen die benötge Energie aus dem Fett. Der Fettgehalt des gefütterten Muskelfleisches sollte daher zwischen 15% und 25% liegen, 


Muskelfleisch sollte abwechslungsreich aus 2-3 verschiedenen Proteinquellen (z. B. Rind, Lamm, Pute, Huhn) gefüttert werden.


Bitte füttern Sie keinesfalls rohes Schweinefleisch. Dieses kann Erreger der Aujeszky-Krankheit enthalten, die zu einer Gehirn- oder Rückenmarksentzündung und unweigerlich zum Tod führt.

Rohe fleischige Knochen

Rohe fleischige Knochen (RFK) sind der Hauptlieferant von Calcium, Phosphor, Kalium, Magnesium und einigen weiteren Mineralstoffen sowie Spurenelementen.


Der Calciumgehalt der Knochen variert je nach Tier. Hühnerhälse haben z.B. im Vergleich zu Lammrippen oder Rinderknochen einen deutlich geringeren Calciumgehalt. Dies ist für eine optimale Versorgung im Barf-Ernährungsplan entsprechend zu beachten. 


Rohe fleischige Knochen sollten grundsätzlich roh gefüttert werden, da diese sonst splittern und ernsthafte Verletzungen im Magen-Darm-Trakt verursachen können. Die Menge der zu fütternden Knochen richtet sich ebenfalls nach dem Beutetier und liegt, je nach Fütterungsform, zwischen 15% und 20% des tierischen Anteils.

Rohe fleischige Knochen (RFK)

Pansen

Pansen bzw. Blättermagen

Pansen  ist bei vielen Hunden sehr beliebt, Tierhalter empfinden  ihn aufgrund seines Geruchs häufig eher als unangenehm. Pansen ist kein zwingender Bestandteil beim BARFen. Er kann ohne Auswirkungen auf die Bedarfsdeckung durch Muskelfleisch und Obst/Gemüse erstetzt werden. 


Gefüttert wird der ungewaschene grüne Pansen bzw. Blättermagen. Dieser hat einen sehr hohen Gehalt an wertvollen pflanzlichen Rückständen, Vitaminen und Enzymen und ein gutes Calcium-Phospor Verhältnis. 


Auch Katzen mögen Pansen recht gerne, sie sollten allerdings nicht mehr als 5 % des tierischen Anteils bekommen. 


Bei allergischen Tieren ist bei diesem Futterbestandteil allerdings vorsicht geboten, da die Schlachttiere oft mit Getreide gefüttert werden.

Innereien

Innereien gehören zu den Vitamin- und Mineralstoffbomben, ohne die sinnvolles BARFen nicht möglich ist. Der Anteil beträgt ca. 15 % der tierischen Komponenten.


Was zählt zu Innereien? Das sind Leber, Niere, Milz, Lunge und Herz. Diese liefern insbesondere Natrium, Kalium, Eisen, Kupfer, Mangan, Jod, Selen sowie diverse Vitamine und das in einer viel höherer Konzentration als Muskelfleisch. Die Aufteilung der Innereien richtet sich auch hier nach dem Aufbau des Beutetieres.


Jede der Innereien liefert Vitamin- und Mineralstoffe sowie Spurenelemente in einer anderen Konzentration, so dass es nicht ausreicht z. B. nur Leber oder nur Niere zu füttern um bedarfsdeckend zu BARFen.


Innereien BARF

Fisch

Fisch Barf

Beim BARFen kann eine Portion des Muskelfleisch in der Woche durch Fisch ersetzt werden. Dieser ist unter anderem ein wichtiger Omega-3-Fettsäuren Lieferant und besonders reich an Vitamin D.


Gefüttert werden können Süß- und Salzwasserfische. Aufgrund der Schwermetallbelastung sollte auf die Herkunft der Fische geachtet werden.

Einige Fisch-Sorten sind stark Thiaminase haltig. Dieses Enzym vernichtet Vitamin B1, so dass es bei langfristig einseitiger Fütterung zu einem Mangel an Vitamin B1 kommen kann. Durch Erhitzen wird die Thiaminase zerstört. Thiaminase-haltige Fische sind z. B. Karpfen, Hering, Seelachs, Wels und Brassen. Thiaminase-freie Fische sind z. B. Schellfisch, Forelle, Heilbutt, Barsch, Lachs, Scholle, Hecht sowie  Makrele und Dorsch.


Wird kein Fisch gefüttert, z. B. weil das Tier diesen nicht fressen mag, ersetzt man diesen durch Dorschlebertran.

Obst und Gemüse

Obst und Gemüse stellen den pflanzlichen Anteil einer BARF- Ration dar, diese beträgt i. d. R. 20 % der gesamten Ration.


Obst und Gemüse liefern wertfolle Faserstoffe, die wichtig für die Balaststoffversorgung des Darms sind. Diese sind wichtig für eine gesunde Darm-Flora und regen die Darm-Atktivität an. Die Vitamin- und Mineralversorgung spielt bei der Fütterung von Obst und Gemüse eine zweitrangige Rolle.


Obst und Gemüse sollte fein püriert werden, da die Verdauungssäfte des Hundes die Zellulose der pflanzlichen Zellwände nicht aufschließen können. Durch das Pürieren werden die Zellwände mechanisch zerstört und so kommt das Tier an die wertvollen Vitamine und Mineralstoffe.

Innereien BARF

Zusätze

Zusätze Barf

Beim BARFen werden hochwertige Öle zugefüttert, um das Omega-3- zu Omega-6-Säuren Verhältnis aus dem Fleisch aus der industriellen Tierhaltung auszugleichen. Dieses Fleisch hat ein ungünstiges Omega-3 zu Omega-6 Verhältnis. Durch das Zufüttern von Öl soll dieses Verhältnis verbessert werden.


Da beim BARFen aufgrund des unkontrollierterten Jodgehaltes keine Schilddrüse gefüttert wird, deckt sich der Jodbedarf des Tieres über die Zugabe von Seealgenmehl (Ascophyllum Nodosum). Um die benötigte Seealgenmenge berechnen zu können, empfliehlt sich ein Produkt, der den genauen Jodgehalt angibt. 


Weitere Zusätze sind bei einem gesunden Tier für eine bedarfsdeckende Fütterung mit BARF nicht nötig. Bei kranken, und geschwächten Tieren oder bei besonderen Umständen, wie z. B. Trächtigkeit oder auch zur Vorbeugung von Krankheiten, können unterstützende Zusätze eingesetzt werden.

Fertigbarf, eine Alternative?

Viele Tierhalter möchten gern BARFen und greifen dabei auf FertigBARF-Menüs zurück. Diese gibt es in unterschiedlichen Zusammenstellungen und auch Qualitäten.


Die Herausforderung hierbei ist, ein Menü zu finden, was wirklich dem BARF-Konzept entspricht, denn die Auswahl am Markt ist riesig, aber leider ist nicht alles BARF, wo BARF draufsteht. Die meisten Fertigmenüs sind nicht bedarfsdeckend und haben ein unausgewogenes Verhältnis der einzelnen Komponenten. So finden sich oft zu viele Knochen oder minderwertige Bestandteile wie Euter, statt hochwertigem Muskelfleisch. Innereien fehlen dafür oft vollständig oder sind in einer falschen Zusammensetzung beigefügt. 


Diese Menüs eigenen sich allenfalls für eine kurzfristige Fütterung z. B. während des Urlaubs, langfristig besteht die Gefahr einer Mangelversorgung und daraus resultierenden Erkrankungen. 


Fertigbarf, eine Alternative?